Martin Brandl: Pflegenotstand, Pandemie und das Land verschanzt sich hinter Bürokratie

10. März 2021

Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) ist darüber verärgert, wie die Landesregierung sich in der Bürokratie verheddert, anstatt den Pflegenotstand wirksam zu bekämpfen, wo das möglich wäre.


Brandl hatte sich mit einem akuten Problem an Staatssekretär Wilhelm gewandt: An einem rheinland-pfälzischen Klinikum haben ausländische Pflegekräfte das zweijährige Anerkennungsverfahren durchlaufen, alle Beteiligten haben viel Zeit und Mühe investiert. Die Pflegedirektion würde sie gerne übernehmen. Bei einem Mitarbeiter hängt es nun an der Anerkennung seines Sprachzertifikates. Das Land erkennt es nicht an, weil es nicht bei einer Mitgliedsinstitution der Association of Language Testers in Europe (ALTE) erworben wurde. Der Staatssekretär: „Sprachzertifikate von Online-Sprachschulen und Online-Prüfungen entsprechen nicht den Anforderungen.“ Die Arbeit des Betroffenen im Praxisalltag dagegen entspricht den Anforderungen offenbar schon, will die Pflegedirektion ihn doch übernehmen und hat sich mit der Bitte um Unterstützung an Brandl gewandt. Brandl: „Ausschlaggebend ist doch, dass die Pflegekraft die deutsche Sprache beherrscht, und nicht, auf welchem Weg die Prüfung stattgefunden hat.“

Martin Brandl macht dem Land Vorwürfe: „Seit Jahren ist der Pflegenotstand bekannt, in der Pandemie ist fehlendes Pflegepersonal eine der Engstellen, vieles läuft seit einem knappen Jahr online – und das Land weigert sich, während der Pandemie-Situation einen Online-Abschluss für die Sprachkenntnisse anzuerkennen!“ Brandl hat dafür kein Verständnis. „Es muss doch darum gehen, Fachkräfte zu gewinnen, und nicht darum, sich in der Bürokratie zu verheddern und Interessenten abzuschrecken! So behebt man den Pflegenotstand sicher nicht.“